Hakan Ersu – Social‑Media Recruiting‑Experte

Der Fachkräftemangel ist für viele Betriebe längst kein Warnsignal mehr, sondern täglicher Stress. Auf Stellenportalen kommen zu wenig passende Leute, Empfehlungen funktionieren nur sporadisch, und klassische Anzeigen erreichen junge Menschen kaum noch. Hakan Ersu setzt in dieser Situation auf Social Media Recruiting. Für ihn sind die Plattformen kein Spielzeug, sondern eine durchgängige Strecke vom ersten Touchpoint bis zur Einstellung. Wichtig sind echte Einblicke, eine einfache Bewerbung und klare Abläufe im Betrieb. Der Ansatz ist nüchtern und pragmatisch, genau das, was mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe brauchen.
Vom Scrollen zur Bewerbung
Für Hakan Ersu startet Social Media Recruiting nicht mit Zielgruppen-Slidern, sondern mit der Frage, welche Signale Fachkräfte im Alltag wirklich überzeugen. Er arbeitet mit zwei Bausteinen, die sich gegenseitig verstärken: Zum einen Inhalte, die den Arbeitsplatz zeigen, keine Hochglanzspots, sondern ehrliche Szenen aus dem Team und von der Führungskraft. Zum anderen bezahlte Kampagnen, die diese Einblicke genau dorthin bringen, wo potenzielle Bewerber unterwegs sind. Das Ziel ist nicht die Followerzahl, sondern eine echte Bewerbung. Deshalb setzt Hakan Ersu auf einen kurzen, mobilen Bewerbungsprozess mit wenigen Fragen, oft ohne Lebenslauf. Danach folgen ein schneller Rückruf, ein kurzes Quali-Gespräch und, wenn alles passt, ein Probearbeitstag. So wird aus einem Scroll-Moment eine reale Chance auf einen Job.
Kreativansatz und Prozessdisziplin
Im Mittelpunkt steht das Creative. Nicht kompliziertes Targeting entscheidet, sondern die ersten Sekunden. Wer die Aufmerksamkeit nicht bekommt, verliert die Bewerbung schon am Anfang. Hakan Ersu empfiehlt klare Botschaften, sichtbare Belege und echte Menschen vor der Kamera. Weitere Zwischenschritte ergänzt er nur dort, wo sie Qualität bringen, nicht mehr Hürden. Gleichzeitig setzt er auf schnelle Abläufe im Betrieb. Wer sich bewirbt, erwartet Rückmeldung in Stunden, nicht in Tagen. Bleibt die Reaktion aus, verschwinden gute Leads sofort.
Der Weg durch den Funnel
Aus Unternehmenssicht beginnt Social Recruiting mit Klarheit: Welche Aufgaben fallen wirklich an, welche Qualifikationen sind Pflicht, was kann intern aufgebaut werden? Darauf basiert die Kandidatenpersona. Sie beschreibt nicht nur Alter oder Ausbildung, sondern vor allem Situationen, Erwartungen und Motive. Daraus entstehen die Creatives, kurze Videos aus dem Arbeitsalltag, O-Töne der Teamleitung oder ein Entwicklungsweg von der Ausbildung zum Gesellen. Die Ausspielung passiert dort, wo die Zielgruppe aktiv ist: bei handwerklichen Profilen meist auf Meta, manchmal ergänzt durch TikTok oder LinkedIn. Die Bewerbung bleibt bewusst schlank: ein 1-Minuten-Formular, ein direkter Terminvorschlag und sofortige Bestätigung. Danach zählt Geschwindigkeit: Vorqualifizierung, Termin, Gespräch, Probearbeit, Entscheidung, mit klaren Verantwortlichkeiten und Fristen.
Employer Branding als Beschleuniger
Auch wenn das Ziel die Einstellung ist, funktioniert sie nicht ohne Marke. Für Hakan Ersu ist Employer Branding der erste Eindruck, der sich über mehrere Kontakte bestätigt. Viele Kandidatinnen und Kandidaten entscheiden nicht nach einem Video, sondern nach mehreren Infos über Wochen hinweg. Deshalb sollten Betriebe konsequent zeigen, wofür sie stehen: Tonalität, Wiedererkennungsbilder, klare Werte. Wer Verlässlichkeit verspricht, sollte sie sichtbar machen, ein sauberer Arbeitsplatz, planbare Dienste, Teammitglieder, die das ehrlich bestätigen. Social Recruiting beschleunigt, weil Aufmerksamkeit und Vertrauen gleichzeitig wachsen.
Was Betriebe vorab klären sollten
Reichweite bringt nichts, wenn die interne Strecke wackelt. Hakan Ersu empfiehlt vor jeder Kampagne drei klare Entscheidungen: Erstens Zuständigkeiten, wer ruft zurück, wer qualifiziert vor, wer entscheidet. Zweitens Reaktionszeiten, ein Rückruf innerhalb von 24 Stunden ist für viele Bewerber ein Qualitätsmerkmal. Drittens Auswahlkriterien, was ist Pflicht, was kann on the job gelernt werden. Fehlt diese Basis, steigen Kosten und Absprünge, während die Qualität sinkt. Social Recruiting macht transparent, wie professionell ein Betrieb intern arbeitet.
Fokussiert starten und skalieren
Viele Unternehmen wollen direkt mehrere Stellen besetzen. Hakan Ersu rät zum fokussierten Start: ein Jobprofil, ein Standort, ein Set an Creatives, messbar und sauber optimiert. Funktioniert die Strecke für Maler oder Elektriker, lässt sie sich auf ähnliche Rollen übertragen. Der Effekt: Vorlagen verkürzen die Produktion, Kennzahlen werden vergleichbar, Lerneffekte nutzbar. Aus einem Einzelprojekt wird ein wiederholbarer Prozess.
Steuerung und Automatisierung
Gesteuert wird mit wenigen, aussagekräftigen Kennzahlen. Oben im Funnel: Klick- oder Thumb-Stop-Rate als Frühindikator. In der Mitte: Kosten pro Lead und Qualitätsquote. Unten: Time to Interview und Kosten pro Einstellung. Automatisierung dient dabei der Geschwindigkeit, automatische Bestätigungen, Terminbuchungen, Erinnerungen. Sie ersetzt aber nicht das Gespräch. Gerade im Handwerk zählt der persönliche Eindruck. Hakan Ersu sagt: Die Schritte, die sich wiederholen, werden automatisiert, die menschlichen bleiben menschlich.
Rolle des Beraters
Hakan Ersu versteht sich nicht als Verkäufer von Standardtricks, sondern als Sparringspartner. Er analysiert die aktuellen Abläufe, baut daraus die Kampagnenstruktur und passt Botschaften individuell auf Region, Betrieb und Rolle an. In den ersten Wochen begleitet er eng, strukturiert Gespräche, Probearbeit und Feedback. Ziel ist ein System, das ohne dauerhafte Betreuung funktioniert. Das unterscheidet kurzfristige Kampagnen von einer echten Recruiting-Lösung.
Ein Szenario aus der Praxis
Ein Installationsbetrieb sucht zwei Monteure für Sanitär und Heizung sowie eine Auszubildende oder einen Auszubildenden. Die letzten Stellenanzeigen brachten kaum Rückmeldungen. Hakan Ersu startet mit drei Motiven: ein Einsatzclip aus dem Kundendienst, ein O-Ton der Teamleitung und ein Entwicklungsweg vom Ausbildungsstart zur Gesellenprüfung.
Die Kampagne richtet sich im Pendelradius an Wechselwillige und Einsteiger. Das Formular fragt Kontakt, Qualifikation und möglichen Start ab. Danach gibt es Sofortbestätigung, Terminvorschlag und die Option auf Probearbeit. Intern verpflichtet sich der Betrieb zu Rückruf binnen 24 Stunden und einem Termin in derselben Woche.
Schnell zeigt sich: Motive mit echter Führungskraft performen besser als neutrale Clips. Termine füllen sich schneller, wenn Probearbeit früh angeboten und Entscheidungen schnell getroffen werden. Wird der Rückruf verzögert, sinkt die Gesprächsquote, der Betrieb reagiert mit festen Fristen und gewinnt Tempo zurück.
Grenzen und Erfolgsfaktoren
Social Media Recruiting kann schlechte Arbeitsbedingungen nicht kaschieren. Wenn Bezahlung, Arbeitszeiten oder Einsatzgebiete nicht konkurrenzfähig sind, hilft auch die beste Kampagne nur begrenzt. Der Ansatz schafft Aufmerksamkeit und Interesse, Auswahl, Entwicklung und Bindung bleiben Führungsaufgaben. Ebenso wichtig: realistische Erwartungen. Bewerbungen kommen im Takt der Zielgruppe, nicht nach internen Wunschfristen. Wer seine Abläufe darauf abstimmt, erhöht die Erfolgsquote. Wer Tage später antwortet, verliert Kandidaten.
Was Unternehmen konkret erwarten können
Unternehmen, die mit Hakan Ersu arbeiten, berichten vor allem drei Effekte: Erstens mehr relevante Sichtkontakte bei genau den Profilen, die fehlen, dank lokaler Aussteuerung und authentischer Einblicke.
Zweitens weniger Hürden im Erstkontakt, wer nicht direkt Dokumente hochladen muss, meldet sich schneller.
Drittens mehr Verlässlichkeit in den Prozessen, strukturierte Gespräche, schnelle Rückrufe, zeitnahe Probearbeit. Am Ende entsteht ein dauerhaftes Talentbecken, das mit überschaubarem Budget gepflegt werden kann.
Fazit
Handwerk und Mittelstand brauchen keine Showeffekte, sondern eine verlässliche Strecke vom ersten Eindruck bis zur Zusage. Hakan Ersu liefert einen Ansatz, der Kreativität und Disziplin verbindet: echte Einblicke öffnen Türen, ein einfacher Bewerbungsprozess senkt Hürden, klare Verantwortlichkeiten sichern Tempo. Betriebe, die diese Logik übernehmen, machen aus Social Recruiting keinen Versuch, sondern einen festen Baustein ihrer Personalarbeit. Hakan Ersu sieht sich dabei als Partner auf Zeit, mit dem Anspruch, dass Kampagnen funktionieren und die internen Abläufe tragen. Genau diese Kombination zählt für viele Unternehmen am Ende.



