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Deutsche Glasfaser pleite – Droht die Insolvenz?

Nervosität in der Branche: In Deutschland kursieren Gerüchte, dass der Glasfaser-Netzbetreiber Deutsche Glasfaser finanziell ins Wanken geraten sein könnte. Verzögerte Bauprojekte, Insolvenzen von Baufirmen und hohe Verluste haben die Frage aufgeworfen, ob dem Vorreiter im ländlichen Breitbandausbau eine Insolvenz droht. Kunden, Kommunen und Brancheninsider sind verunsichert und fragen sich: Ist die Deutsche Glasfaser in Zahlungsschwierigkeiten oder gar pleite? Dieser ausführliche Bericht beleuchtet die aktuelle Lage des Unternehmens im Jahr 2025, liefert Hintergründe zu Finanzen und Marktbedingungen und gibt eine faktenbasierte Einschätzung, ob eine Pleite tatsächlich im Raum steht oder nicht.

Rasantes Wachstum dank finanzstarker Investoren

Die Deutsche Glasfaser wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, insbesondere ländliche Regionen in Deutschland mit schnellen Glasfaseranschlüssen zu versorgen, FTTH (Fiber To The Home). In Bereichen, die große Telekommunikationsanbieter lange vernachlässigt hatten, wuchs das Unternehmen schnell und schloss tausende Haushalte ans schnelle Internet an. Bereits 2020 stiegen zwei potente Geldgeber ein: der schwedische Infrastrukturfonds EQT Infrastructure und der kanadische Pensionsfonds OMERS übernahmen die Deutsche Glasfaser und vereinten sie mit dem regionalen Anbieter Inexio, um einen führenden Glasfaser-Akteur für ländliche Gebiete zu schaffen. EQT hält 51 Prozent und OMERS 49 Prozent der Anteile, verbunden mit dem Versprechen, über 7 Milliarden Euro in den weiteren Ausbau zu investieren.

Dank dieser finanzstarken Investoren verfolgte die Deutsche Glasfaser einen aggressiven Expansionskurs. Heute verfügt sie über eines der größten Glasfasernetze Deutschlands mit technisch angeschlossenen, also gebauten, Anschlüssen für rund 2,1 Millionen Haushalte, Stand Ende 2023. Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom hat landesweit deutlich mehr glasfaserfähige Haushalte erreicht. Ursprünglich peilte die Deutsche Glasfaser an, bis Ende 2025 etwa 4 Millionen Haushalte zu erschließen und langfristig 6 Millionen. Damit positioniert sie sich als größter rein privat finanzierter Glasfasernetzbetreiber neben der Telekom. Ein Meilenstein war die Fusion mit Inexio im Jahr 2021, durch die das Netz beider Firmen zusammengelegt und die Präsenz auf viele Bundesländer ausgeweitet wurde.

Allerdings ging das rasante Wachstum mit enormen Vorab-Investitionen einher. Bereits seit einigen Jahren betont die Deutsche Glasfaser, man sei einer der finanziell stärksten Betreiber im Markt, getragen von den Milliarden der Investoren. Dennoch führen das hohe Expansionstempo und die nötigen Bauvorleistungen dazu, dass die Firma bislang jährlich Verluste schreibt. Diese Verluste sowie einige problematische Entwicklungen haben Spekulationen über finanzielle Schwierigkeiten genährt. Doch wie ernst ist die Lage wirklich? Ein Blick auf die Zahlen und aktuellen Entwicklungen schafft Klarheit.

Finanzielle Situation: Umsatz steigt, Verluste noch hoch

Wachstum gegen Verluste

Die offiziellen Konzernzahlen zeigen ein zweischneidiges Bild. Einerseits erzielt die Deutsche Glasfaser stark steigende Umsätze durch immer mehr aktive Anschlüsse. Andererseits macht sie weiterhin hohe Verluste, da die Kosten des Netzausbaus die Einnahmen noch übersteigen. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von etwa 345,8 Millionen Euro, verbuchte jedoch gleichzeitig einen Jahresverlust von über 1 Milliarde Euro. Ein Großteil dieses Fehlbetrags resultierte aus Abschreibungen auf Netzinfrastruktur und Firmenwerte in Höhe von über 900 Millionen Euro in 2022.

2023 konnte die Deutsche Glasfaser den Umsatz weiter steigern, auf rund 405,6 Millionen Euro, ein Plus von 17 Prozent. Gleichzeitig ging der Jahresverlust deutlich zurück, lag aber immer noch bei rund 389,5 Millionen Euro netto. Operativ schrieb die Firma 2023 etwa 196 Millionen Euro Verlust, eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Mit anderen Worten: Das Kerngeschäft bewegt sich in Richtung Profitabilität, ist aber noch nicht aus den roten Zahlen heraus.

Hohe Schulden und Zinslast

Auffällig ist die gestiegene Zinsbelastung. Die Deutsche Glasfaser hat milliardenschwere Kredite aufgenommen, um den Netzausbau vorzufinanzieren. Insgesamt stehen Kreditlinien von rund 7 Milliarden Euro zur Verfügung, mit Endfälligkeit 2031. Entsprechend schnell wuchsen die Zinsaufwendungen. 2023 fielen über 271 Millionen Euro Zinsen an, etwa doppelt so viel wie 2022. Allein diese Zinskosten verschlingen einen großen Teil der Einnahmen. Um den Ausbau weiter stemmen zu können, stockte das Unternehmen im September 2024 seine Finanzierung nochmals auf und nahm zusätzlich 1,25 Milliarden Euro Schulden auf. Parallel gewährte die Europäische Investitionsbank ein Darlehen von 350 Millionen Euro speziell für Projekte in ländlichen Regionen. Die Eigentümer EQT und OMERS steuerten ebenfalls frisches Eigenkapital bei, um die finanzielle Basis zu stärken. Die Deutsche Glasfaser hat sich damit eine der größten Infrastruktur-Finanzierungen im deutschen Telekommunikationssektor gesichert.

Auslastung noch gering

Ein Kernproblem für die Wirtschaftlichkeit ist die zeitliche Diskrepanz zwischen Ausbau und Nutzung. Die Firma investiert riesige Summen, um Haushalte anzuschließen, doch viele dieser Anschlüsse sind noch nicht in Verwendung durch zahlende Kunden. Von den bisher technisch erreichbaren 2,1 Millionen Haushalten nutzen erst rund 600.000 tatsächlich einen aktiven Glasfaseranschluss von Deutsche Glasfaser. Das entspricht einer Auslastungsquote von knapp 28 Prozent, Stand Ende 2023. Zum Vergleich: 2022 lag diese Take-Up-Rate bei circa 30 Prozent, sie ist also leicht gesunken. Der Grund: Es wurde schneller gebaut als vermarktet. Unverkaufte Anschlüsse binden Kapital ohne Erlös, Geld, das in der Erde liegt, aber noch nicht zurückfließt. Diese Verzögerung bei der Kundenaktivierung drückt auf die Wirtschaftlichkeit, denn die laufenden Kosten und Kreditzinsen laufen sofort, während die Erlöse hinterherhinken. Branchenweit zeigt sich ein ähnliches Bild. Von geschätzt 16 Millionen glasfaserfähigen Haushalten in Deutschland nutzten Ende 2023 erst etwa 4 Millionen einen FTTH-Vertrag. Dieses Missverhältnis zwischen Angebot und tatsächlicher Nachfrage belastet alle Ausbauer, besonders aber privat finanzierte Newcomer wie die Deutsche Glasfaser, die jahrelang vorinvestieren müssen, bevor sich ein Gebiet rentiert.

Krisensymptome: Gerüchte und Baustopps verunsichern

Obwohl die Deutsche Glasfaser keinen Insolvenzantrag gestellt hat und nach außen betont, finanziell solide aufgestellt zu sein, gab es in den vergangenen ein bis zwei Jahren einige Entwicklungen, die Unruhe ausgelöst haben. Mehrere Indizien und Vorfälle nährten Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten und ließen Beobachter fragen, ob das Unternehmen in Schieflage geraten ist. Zu diesen Punkten zählen insbesondere:

Wechsel in der Finanzführung

Anfang 2023 verließ der langjährige Finanzchef Jens Müller überraschend das Unternehmen. Dieser Abgang mitten in der heißen Ausbauphase wurde von manchen als Warnsignal gewertet. Übergangsweise übernahm Finanzdirektor Christian van den Boom, bevor zum 1. Januar 2024 die erfahrene Managerin Anna Dimitrova den Posten antrat. Die Eigentümer setzten damit zwar auf eine gestärkte Führung, doch ganz verstummen wollten die Spekulationen um interne Probleme nicht.

Projektverzögerungen und Rückzüge

In einigen Gemeinden kam der Ausbau ins Stocken oder wurde ganz abgesagt, was die lokale Politik verärgerte. Ein prominentes Beispiel ist der Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Dort teilte die Deutsche Glasfaser im März 2025 den Behörden überraschend mit, dass man in 19 Ortsgemeinden doch keinen eigenwirtschaftlichen Ausbau durchführen werde. Begründet wurde der Rückzieher mit der Insolvenz eines wichtigen Subunternehmers sowie drastisch gestiegenen Baukosten. Es sei wirtschaftlich nicht möglich, adäquaten Ersatz für die insolvente Baufirma zu finden. Die betroffenen Kommunen, die teils jahrelang auf den versprochenen Glasfaserausbau gewartet hatten, reagierten mit scharfer Kritik. Landrat und Bürgermeister erklärten gemeinschaftlich, man fühle sich im Stich gelassen, nachdem Dörfer jahrelang vertröstet worden seien. Dass die Deutsche Glasfaser diese Projekte komplett fallen lässt, wurde als Alarmzeichen gewertet. Immerhin konnten in einigen anderen Orten neue Baupartner gefunden werden, um begonnene Projekte trotz der Schwierigkeiten fortzuführen.

Lokale Insolvenz-Gerüchte

In Gemeinden mit langen Baustopps kamen teils sogar Gerüchte auf, die Deutsche Glasfaser selbst sei insolvent. So etwa in Rangendingen in Baden-Württemberg, wo monatelang nichts voranging. Das Unternehmen sah sich gezwungen, öffentlich zu reagieren. Man verstehe den Unmut, sei aber nicht zahlungsunfähig und werde das begonnene Netz fertigstellen, ließ die Deutsche Glasfaser sinngemäß über lokale Medien verlauten. Offizielle Stellungnahmen des Unternehmens enthalten immer wieder die klare Botschaft, dass keine Insolvenzgefahr bestehe und man einer der finanzstärksten Betreiber am Markt sei.

Pleiten in der Lieferkette

Zwar ist die Deutsche Glasfaser selbst, Stand jetzt, nicht insolvent. Allerdings gerieten mehrere Partnerfirmen in die Insolvenz, mit Folgen für den Ausbau. Besonders schwer wog die Pleite eines bundesweit tätigen Tiefbauunternehmens im Jahr 2024, das als zentraler Auftragnehmer für Glasfaserprojekte tätig war. Die Insolvenz führte zu Projektstopps und Neuvergaben. Auch andere Tiefbaupartner mussten aufgeben. Diese Ausfälle zwangen Deutsche Glasfaser dazu, zahlreiche Baustellen neu zu vergeben oder, wie gesehen, manche Vorhaben ganz abzublasen. Jeder solche Vorfall schürt natürlich Spekulationen, ob auch der Großauftraggeber selbst ins Straucheln geraten könnte.

Zusammengenommen haben diese Entwicklungen das Bild der einstigen Erfolgsstory etwas getrübt. Um 2020 herrschte Aufbruchstimmung im Glasfasermarkt. Nun, Mitte der 2020er, macht sich Ernüchterung breit. Doch all diese Krisensymptome bedeuten nicht automatisch, dass die Deutsche Glasfaser vor der Pleite steht. Vielmehr spiegeln sie strukturelle Probleme wider, mit denen die gesamte Branche zu kämpfen hat.

Druck auf dem Glasfasermarkt: Branche am Scheideweg

Harter Wettbewerb und Überbau

Anfangs konnten alternative Anbieter wie die Deutsche Glasfaser in Gebieten ohne Konkurrenz problemlos Kunden gewinnen. Inzwischen jedoch kommt es häufig zum Überbau, also parallelem Ausbau durch mehrere Betreiber am gleichen Ort. Die Deutsche Telekom etwa hat ihr Tempo massiv erhöht und gräbt nun auch dort, wo zuvor schon die Deutsche Glasfaser aktiv war. Ebenso drängen neue Allianzen in den Markt. Auch kommunale Stadtwerke und regionale Versorger mischen mit. In manchen Gemeinden legen plötzlich zwei oder drei Firmen gleichzeitig Glasfaserkabel, ein ineffizientes Wettrennen um dieselben Kunden. Die Folge: Jeder Netzbetreiber bekommt am Ende weniger Kunden pro Gebiet, als wenn er allein wäre. Für die Deutsche Glasfaser bedeutet solch ein Doppel-Ausbau, dass sich die teure Investition viel später oder gar nicht amortisiert, wenn ein Teil der Haushalte lieber beim Konkurrenten unterschreibt. Überbau verlangsamt zudem den Gesamtfortschritt, weil Ressourcen gebunden werden und schlimmstenfalls Leerrohre ungenutzt parallel in der Erde liegen. Die Bundesregierung versucht gegenzusteuern, etwa mit der Gigabitstrategie und Open-Access-Kooperationen zur gegenseitigen Netzmitnutzung, doch in der Praxis gibt es weiterhin unnötige Doppelarbeiten.

Steigende Kosten, teures Geld

Noch vor wenigen Jahren war Geld billig und Investorengelder flossen reichlich in Infrastrukturprojekte. Seit 2022 und 2023 hat die Inflation Material- und Personalkosten in die Höhe getrieben. Glasfaserkabel, Tiefbauleistungen, Baumaschinen, vieles ist deutlich teurer als ursprünglich kalkuliert. Verträge mit Kommunen über eigenwirtschaftlichen Nulltarif-Ausbau, also ohne öffentliche Fördergelder, werden so zur Kostenfalle, wenn die Baukosten explodieren. Gleichzeitig hat die Zinswende die Finanzierung verteuert. Kredite kosten heute ein Vielfaches dessen, was vor fünf Jahren üblich war, und Geldgeber prüfen Geschäftsmodelle viel kritischer. Für Anbieter wie die Deutsche Glasfaser, die ein Jahrzehnt vorfinanzieren müssen, bevor nennenswerte Gewinne fließen, ist das ein enormer Druck. Zwar hatte die Deutsche Glasfaser das Glück, den Großteil ihrer Finanzierung noch zu günstigen Konditionen gesichert zu haben. Doch neue Kapitalbeschaffung wird schwieriger, und in einigen Jahren stehen Anschlussfinanzierungen an, falls der Ausbau in diesem Tempo weitergehen soll. Kurz: Die Kapitalkosten steigen zur Unzeit. Ohne ständigen Nachschub an frischem Geld würde jedem Glasfaser-Newcomer irgendwann die Luft ausgehen.

Gedämpfte Nachfrage

Erschwerend kommt hinzu, dass die erwartete Gigabit-Euphorie bei den Kunden verhalten ausfällt. Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten überlegen viele Haushalte, ob sie auf einen teureren Glasfaser-Tarif umsteigen. Manche bleiben vorerst bei ihrem alten Kabelanschluss oder DSL, selbst wenn der langsamer ist. Die prognostizierte Massenmigration zu FTTH-Anschlüssen verläuft also zögerlicher als erhofft. 2023 wurden zwar rund 3 Millionen neue Glasfaseranschlüsse gebaut, aber nur etwa 800.000 neue Kunden aktiviert. Die Branche hat also viel Überkapazität auf Vorrat geschaffen. Das drückt auf die Einnahmen und verlängert die Amortisationszeit der Projekte.

Fachkräftemangel und Bürokratie

Die operative Umsetzung des Glasfaserausbaus stößt ebenfalls an Grenzen. Es mangelt an genügend Tiefbauunternehmen, Planern und Facharbeitern, zum Beispiel LWL-Spleißern, um alle Projekte parallel zügig umzusetzen. Bauvorhaben dauern dadurch länger und werden teurer. Zusätzlich sind Genehmigungsverfahren in Deutschland oft langwierig. Viele Behörden sind personell überlastet, was die Wartezeiten für Baugenehmigungen erhöht. Dieses bürokratische Nadelöhr bremst die Anbieter aus. Die Politik hat ambitionierte Ziele, etwa 50 Prozent Glasfaser-Abdeckung bis Ende 2025 und eine weitgehend vollständige Versorgung bis 2030, doch bei der praktischen Umsetzung hapert es. Verzögerungen bei Förderprogrammen oder Streitigkeiten um Zuständigkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen tun ihr Übriges. Zusammen mit den genannten Marktbedingungen schafft dies ein anspruchsvolles Umfeld, in dem nur die finanzstärksten und effizientesten Unternehmen überleben werden.

Reaktionen der Deutschen Glasfaser: Kurskorrekturen und neue Partner

Suche nach neuem Kapital

Angesichts des immensen Kapitalbedarfs sondiert die Deutsche Glasfaser neue Finanzierungsquellen. Berichten zufolge prüft das Unternehmen seit Anfang 2025 den Einstieg weiterer Investoren über eine Kapitalerhöhung. Über den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung sollen mehr als 1 Milliarde Euro frisches Eigenkapital eingesammelt werden. Investmentbanken wurden beauftragt, potenzielle Partner zu finden. Die Eigentümer EQT und OMERS streben eine hohe Unternehmensbewertung an, was zeigt, dass sie weiterhin an den Wert der gebauten Infrastruktur glauben. Ein solcher Deal würde die Finanzierung des Ausbaus für die nächsten Jahre sichern und die Schuldenquote senken. Allerdings deutet die Suche auch darauf hin, dass zusätzlicher Kapitalbedarf besteht und die bisherigen Investoren nicht unbegrenzt alleine nachschießen wollen. Stand Oktober 2025 ist öffentlich noch nicht bekannt, ob ein neuer Investor gefunden wurde.

Kooperationen statt Konkurrenz

Ein positives Signal sind neue Partnerschaften mit Wettbewerbern. So hat die Deutsche Glasfaser im Frühjahr 2025 eine langfristige Open-Access-Kooperation mit einem großen Anbieter vereinbart. Diese erlaubt es, das Glasfasernetz der Deutschen Glasfaser mit zu nutzen, um eigene Kunden darauf zu schalten. Im Gegenzug erhält die Deutsche Glasfaser eine Nutzungsgebühr. Solche Kooperationen bringen zusätzliche Erlöse und verbessern die Auslastung der vorhandenen Infrastruktur. Experten begrüßen diese Zusammenarbeit als Zeichen, dass Anbieter flexiblere Wege gehen, um den Markt effizienter zu gestalten. Auch mit anderen Telefongesellschaften ist die Deutsche Glasfaser im Gespräch, um Netze gegenseitig zugänglich zu machen, Stichwort Netzsharing.

Drosselung des Ausbautempos

Angesichts der Kostensteigerungen und knappen Ressourcen hat die Deutsche Glasfaser beschlossen, den Netzausbau etwas zu verlangsamen. Statt um jeden Preis die Anschlusszahlen hochzutreiben, will man in den kommenden Jahren selektiver und kosteneffizienter bauen. Diese strategische Neuausrichtung wurde im Oktober 2025 sichtbar, als das Unternehmen intern einen Stellenabbau ankündigte. Laut internen Dokumenten sollen 200 bis 250 Arbeitsplätze von rund 1.900 wegfallen, um die Organisation schlanker zu machen und Kosten zu sparen. Besonders betroffen ist die saarländische Tochter Inexio, wo bis zu 50 Jobs abgebaut werden könnten. Bereits im Januar 2024 hatte die Deutsche Glasfaser vorsorglich rund 5 Prozent der Belegschaft freigestellt. Schon damals hieß es, das schwierige Marktumfeld mit hohen Zinsen, gestiegenen Kosten und knappen Baukapazitäten stelle die gesamte Branche vor Herausforderungen. Ein Unternehmenssprecher betonte, man drossle die Ausbaugeschwindigkeit und lege ab sofort einen noch stärkeren Fokus auf den Anschluss der wartenden Kunden. Mit anderen Worten: Vorrang hat jetzt, die vielen bereits verlegten Glasfaserleitungen auch tatsächlich in Betrieb zu nehmen und zahlende Kunden darauf zu schalten, anstatt immer neue Baustellen zu eröffnen. Das bringt schneller Einnahmen und beruhigt zugleich Kommunen, in denen Anschlussnehmer noch auf Aktivierung warten. Das Wirtschaftsministerium im Saarland sieht diese Drosselung gelassen und betont, viele Projekte seien dort ohnehin weit fortgeschritten. Falls die Deutsche Glasfaser einzelne Vorhaben zurückstellt, stünden alternative Lösungen bereit. Insgesamt wird der Kurswechsel als notwendige Konsolidierung interpretiert, um das Wachstum auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen.

Kommunikation und Transparenz

Angesichts der Gerüchteküche bemüht sich die Deutsche Glasfaser, transparenter zu werden und Vertrauen zurückzugewinnen. In Mitteilungen und Gesprächen mit Kommunalvertretern erklärt sie offen, warum es zu Bauverzögerungen kommt, oft unter Verweis auf die Insolvenz von Partnerfirmen, und versichert, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Teilweise hat die Firma reagiert, indem sie eigene Tiefbau-Kapazitäten aufbaut oder langfristige Rahmenverträge mit verlässlichen Partnern schließt, um bei Ausfall externer Firmen selbst einspringen zu können. Zudem betont das Unternehmen bei jeder Gelegenheit, dass man nicht in Schieflage ist. Auf Info-Veranstaltungen und in Antworten auf Medienanfragen wird die Zahlungsfähigkeit immer wieder bekräftigt. Diese öffentlichen Dementis sollen Kunden und Partner beruhigen: Verträge mit der Deutschen Glasfaser behalten ihre Gültigkeit, der Ausbau wird weitergeführt, und bereits verlegte Anschlüsse werden nicht plötzlich wertlos.

Fazit: Keine akute Insolvenzgefahr, aber Herausforderungen bleiben

Nach intensiver Betrachtung der Fakten lässt sich die eingangs gestellte Frage klar beantworten: Die Deutsche Glasfaser ist derzeit, Ende 2025, nicht pleite und auch nicht unmittelbar von Insolvenz bedroht. Weder gibt es Insolvenzanträge, noch deuten Finanzberichte oder Verlautbarungen auf akute Zahlungsunfähigkeit hin. Im Gegenteil, das Unternehmen hat seine Finanzierung zuletzt sogar ausgebaut und wird von seinen Großinvestoren weiterhin unterstützt. Frische Kredite, mögliche neue Investoren und anhaltende Kapitalspritzen der Eigentümer zeigen, dass man der Deutschen Glasfaser ihr Geschäftsmodell weiterhin zutraut. Für Kunden, Mitarbeiter und Kommunen bedeutet das: Ein plötzliches Aus der Deutschen Glasfaser ist derzeit nicht zu befürchten. Bestehende Verträge und Bauvorhaben behalten ihre Gültigkeit. Der Netzausbau geht, wenn auch gebremst, grundsätzlich weiter. Das Unternehmen selbst betont, man sei einer der finanzstärksten Betreiber am Markt, was angesichts der Milliardenfinanzierung nachvollziehbar ist.

Allerdings steckt die Deutsche Glasfaser wie die gesamte Branche in einer kritischen Phase. Die Verluste der vergangenen Jahre waren hoch, und der Markt wird anspruchsvoller. Es sind strategische Kurskorrekturen erforderlich, etwa eine klügere Auswahl der Ausbaugebiete mit Priorisierung dort, wo schneller viele Kunden gewonnen werden können, sowie strengere Kostendisziplin. Die nächsten Jahre werden entscheiden, ob das Unternehmen den Sprung in die Profitabilität schafft. Gelingt es, deutlich mehr Kunden auf die gebauten Netze zu holen und gleichzeitig die Kosten im Griff zu behalten, dürfte die Vision eines rentablen Geschäfts Realität werden. Bleiben jedoch die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück oder verlieren Investoren die Geduld, könnten mittelfristig auch schmerzhafte Einschnitte folgen.

Im Moment spricht die Faktenlage dafür, dass die Deutsche Glasfaser ihren Weg fortsetzen kann, mit ausreichend finanzieller Substanz im Rücken. Eine akute Insolvenzdrohung besteht nicht, und die Frage Ist die Deutsche Glasfaser pleite kann damit verneint werden. Dennoch ist Wachsamkeit geboten. Die Telekommunikationsbranche in Deutschland steht vor einem Umbruch, in dem sich entscheidet, welche Anbieter dauerhaft bestehen. Die Deutsche Glasfaser hat gute Voraussetzungen, zu den Gewinnern zu gehören, sofern sie die aktuellen Herausforderungen meistert. Bis auf Weiteres gilt jedoch: Kunden, Mitarbeiter und Partner müssen sich derzeit keine Sorgen um eine Pleite der Deutschen Glasfaser machen. Das Unternehmen verfügt über ausreichend Kapital und Planungssicherheit, um die begonnenen Glasfaserprojekte voranzutreiben. Die Gerüchte um eine drohende Insolvenz entbehren aktuell der Grundlage. Vielmehr befindet sich die Deutsche Glasfaser in einer Phase der Konsolidierung, nicht der Auflösung.

Stand Ende 2025 ist Deutsche Glasfaser nicht pleite, und mit den getroffenen Maßnahmen soll das auch so bleiben.

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